Vier harte Trends kennzeichnen die Entwicklung der globalen Wirtschaftslandschaften in den nächsten Jahrzehnten: Liberalisierung, Internationalisierung, das Vordringen der Dienstleistungen und der Siegeszug der liberalen Marktwirtschaft als ordungspolitischem Leitbild. Diese Lage, - die mit einer Verarbeitung von einer riesigen Menge von Informationen verbunden ist, - bereitet für die Mehrheit der Menschen eine Menge von Problemen, worauf die meisten von uns zur Zeit nicht vorbereitet sind.

Diese Herausforderungen verlangen von uns allerdings rechtzeitiges Handeln, welches ohne Kommunikation nicht stattfinden kann. Es ist nicht zu vergessen, dass die Kommunikation in einer Gesellschaft über Existenz und Untergang entscheidet oder mit anderen Worten "die Kommunikation ist alles zugleich: das Problem, seine Lösung und das Ganze des Systems" (Siemens, M., Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.05.1994). Wir müssen uns darauf vorbereiten, das ein neues Zeitalter, das es von einer Mehrheit als Informationsgesellschaft genannt wird, zu schaffen, - ohne Furcht von versagen und ohne zu zögern. Die Begenung mit der Galaxie Internet ist es eine echte Herausforderung.

Auf dem Weg in diese Gesellschaft, die Symbiose zwischen Multimedia und Kommunikation, hat einen neuen künstlichen Raum generiert, der Cyberraum, und in diesem Raum hat sich in der letzten Zeit ein neuer Markt entwickelt, der Cybermarkt, auf dem neue und/oder alte Angebote mit neuen und/oder alten Nachfragen sich treffen und versuchen sich da auszugleichen. Noch 1977 erklärte der Präsident des Computerherstellers DEC, Ken Olson, es gäbe "keinen Grund für irgend jemanden, zu Hause einen Computer zu haben". Aber ab 1996 braucht man zu Hause nicht nur einen Computer, sondern ein ganzes Netz. Auf dem Cybermarkt die oben genannte Symbiose wird eine Entwicklung vom Heimcomputer (Home-PC) zum Heimnetze (Home-Network) starten. Der Manager von Microsoft, Bill Gates, in einem Interview mit der Wirtschaftswoche (Nr. 44 / 1995) sagte: "Unternehmen nutzen moderne Technologien immer zuerst. Der private Bereich folgt dann langsam nach". In dem Heimnetz werden die Mitglieder einer Familie oder einer Wohngemeinschaft über einen Heimserver mit Hilfe von Workstations (Arbeitstationenen) simultan verschiedene Tätigkeiten ausüben können. 1981 hat der Sprung von dem Mainfraime zum Heimcomputer die Welt verändert. Mit dem Sprung vom Heimcomputer zum Heimnetz wird sich wieder die Welt ändern müssen.

Praktisch werden wir das Heimnetz in folgender Gestalt finden: als interaktive Multimedia-Maschine ersetzt es Stereoanlage, Fernseher und Spielkonsole im Wohnräume, als Kommunikationsmaschine dient er als Fax, Anrufbeantworter, E-Mail-Versender, Schnellwähler und Bildtelefon, als Arbeits- und Lernwerkzeug wird unserer Lebenslauf beeinflussen und als Überwachungssystem wird es an die Sicherheitsbedürfnisse der Einzelnen angepasst. Das Heimnetz könnte den Grundstein für das intelligentes Haus sein. Mit seiner Hilfe könnte man Heizung, Lüftung, Wasser, Strom und Sicherheitseinrichtungen sowie beliebige elektrische Geräte an ein gemeinsames Steuerungssystem anschließen. Sensoren und Meßfühler geben die aktuellen Daten an eine intelligente Steuertechnik weiter.

Technisch, die dargestellte Konfiguration ist bereits heute machbar und für die Verwaltung dieser Hardware gibt es die notwendige Betriebsysteme (Linux, Solaris, OS 2.1, WINDOWS NT usw.). Die Programmiersprache Java erlaubt uns neue Möglichkeiten für die Gestaltung der entsprechenden Konfiguration. Jetzt alles hängt von dem Preis der Server ab. Es ist schwer vorzustellen, das die Haushalte werden je ein Computer für jede mögliche Tätigkeit nutzen. Es ist plausibler, dass die Bewohner eines Hauses mit der Hilfe entsprechender Schnittstellen über ein Heimnetzwerk verbunden werden, und werden sie über das Netz mit der Außenwelt kommunizieren. In diesem Zusammenhang kann man sich die folgende Konfiguration vorstellen:

Diese Entwicklung, die auf dem Cybermarkt in der Zukunft sich behaupten wird, ist eine Entwicklung, die die Immobilität der Behörden abbauen, die Macht der Politiker begrenzen und den Spielraum der Entscheidungsträger in der Wirtschaft einschränken. Wie es zu bemerken ist, diese Entwicklung sichert die Freiheit des Einzelnen und gewährleistet die Autonomie der Gemeinschaft. Aber die Hard- und Softwarehersteller, müssen darauf achten, dass diese Entwicklung zu einer gesplitterten Gesellschaft führen könnte. Deswegen diese Hersteller müssen nur die Produkte entwickeln, die neue und umfassende Formen der Kooperation einleiten. Es scheint, dass die Zeiten des nicht-kooperativen Wettbewerbs vorbei sind, "in Zukunft müssen die technische Machbarkeit, die ökologische Vertretbarkeit und die ethische Verantwortlichkeit ein Zentrum unternehmerischen Denkens und Handelns bilden" (Goeudewert, D., Die Herausforderung der Zukunft, 1990).

In einer globalen Welt liegt der Vorteil der Nutzung des Cyberraumes mit der Hilfe der Netze nicht nur in der globalen Verfügbarkeit der Informationen, in der effizienteren Auslastung von Hardwareressourcen oder auch in der Fähigkeit zur Aufgabenverteilung. Vielmehr garantieren ein spezialisiertes, konfiguriertes System im Netzwerkverbund (einschließlich im Heimnetz) und ein fachlich kompetentes Mitglied einer Netzwerkgruppe, dass die Ansprüche des Cybermarktes bestens berücksichtigt sind.