Das Postulat der Humanökologie

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"Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten." Albert Camus

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Über die Verhältnisse zwischen der Gesellschaft und Umwelt hat man aus verschiedenen Gesichtpunkten sehr viel geschrieben und geredet. Dieses Thema ist sehr wichtig, - vielleicht das wichtigste Thema unserer Generation, - und deswegen wäre eine Vertiefung der Diskussion notwendig. Uns kann es nicht egal sein, was für eine Welt wir für unser Nachkommen hinterlassen. Die Folgen unserer Handlungen von heute werden sich erbarmungslos in der nächsten 20 Jahre oder später zeigen.

Für die Betrachtung der Zusammenhänge zwischen der Gesellschaft und Umwelt ist eine interdisziplinäre Denkweise notwendig, die von der Humanökologie angeboten ist. Die Humanökologie vereinigt in einer einheitlichen Auffassung nicht nur die öko-biologischen Aspekte des Daseins, sondern sowohl die komplexen Verhältnisse zwischen den Menschen als auch die Gesamtheit der Umweltfaktoren. In der Humanökologie nutzt man die Forschungsergebnisse aus anderen verschiedenen Wisssenschaften wie z. B. aus der Anthropologie, Ethologie, Soziologie, Sozioökologie, Wirtschaftswissenschaften, Soziopsychologie, Geographie, Öko-Biologie, Demographie usw. Das Postulat dieser interdisziplinären Wissenschaft könnte folgender Satz sein:

Auf einer begrenzten Erdfläche, mit begrenzten Naturschätzen, unter bestimmten klimatischen Verhältnissen, können lediglich eine begrenzte Anzahl von Menschen mit einer bestimmten Verhaltensweise (definiert durch Kultur, Mentalität, Technologie) auf einem bestimmten Lebensstandard und mit einer bestimmten Umweltqualität leben.

Die nicht Beachtung der Konsequenzen aus diesem Postulat kann tragische Schlußfolgerungen haben und zwar Kriege oder sogar das Verschwinden der Zivilisationen. Die Geschichte ist voll mit Beispielen, wo der Mensch den Gleichgewicht der Natur (z. B. die Mayas, die Einwohner von Palmyra usw.) zerstört haben, und gleichfalls die Geschichte ist voll mit Beispielen, wo die Natur schonungslos gegen die Menschen (z. B. in der letzten Periode: Bangladesch, Sahel, Amazonas) Rache geübt hat. Die ganze Unruhe auf dem Balkan, in dem Nahen Osten, in Indonesien usw. kann man mit der Hilfe dieses Postulates besser verstehen.

Wenn wir in einer menschenfreundlichen Gesellschaft leben wollen, hat es keinen Zweck rücksichtslos Menschen in einer Welt zu setzen, wo die Menschen gegeneinander und gegen die Natur kämpfen müssen. Und wer über die soziale Marktwirtschaft klagt, der hat noch nicht richtig verstanden, dass das Übel noch viele anderen Ursachen hat. Es reicht nicht nur im Wirtschaftsbereich umzudenken, man muss eine globale Änderung in unserer Weltanschauung erreichen, eine Änderung, wo die Natur als einen Partner angenommen werden muss. Und hier sind uns leider noch die Intellektuellen eine Antwort schuldig geblieben.

In diesem Zusammenhang ein richtigen Schritt in die richtige Richtung hat den Entwurf über die "Allgemeine Erklärung über die menschlichen Verantwortlichkeiten" der UNESCO vom März in 1997 versucht. In der Präambel zu dieser Erklärung stellt man unter anderen fest, dass die globalen Probleme der Menschheit wie Armut, Unterentwicklung, Umweltverschmutzung, Bevölkerungswachtsum, Krankheiten, Kriminalität, die Verbreitung der Kernwaffen, Korruption und Fanatismus nach globalen Lösungen verlangen und zwar für Lösungen auf Grund von Gedanken, Werte und Normen, die für alle Kulturen und Gesellschaften annehmbar sein sollen.

Leider redet man in der Politik und in den Medien über die Forschungsergebnisse in der Humanökologie sehr wenig. Viele denken, dass die Forschungsergebnisse keine praktische Bedeutung hätten. Aber das ist ein riesiger Irrtum. In allen Bereichen wo der Mensch mit seiner Umgebung in Konflikt kommen könnte, kann man mit der Hilfe der Humanökologie Lösungen finden, die die Konsequenzen dieser Konflikte minimalisieren könnten. Eine völlige Vermeidung der Konflikte ist leider in unserer Welt nicht möglich, da es ohne Konflikte keine Entwicklung geben würde.


    Siehe mehr:
  1. Stiftung Weltethos
  2. Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten in Wikipedia
  3. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in Wikipedia
  4. Helmut Schmidt über einen minimalen ethischen Kodex des Zusammenlebens
  5. Die Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten des InterAction Council



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